Psychodrama

Was ist Psychodrama?

Jakob Levy Moreno (1)Diese humanistische Psychotherapie_Methode wurde vom Arzt Jakob Levy Moreno (1890-1974) zur selben Zeit wie die Psychoanalyse von Sigmund Freud in Wien entwickelt. Sie ist das Resultat der Leidenschaft Morenos für das Theater.

Psychodrama wird vom griechischen Wort Psyche – „Seele“ und Drama  – „Handlung, Vorgang“ abgeleitet.

Im Psychodrama geht es darum, die Wahrheit der Seele durch Handeln zu ergründen. Ein wesentliches therapeutische Ziel ist es, passives Erleiden in aktives Handeln und Gestalten (womit das Psychodrama auch wesentlich die Gestalttherapie beeinflusste) zu verwandeln.

Mit Hilfe der psychodramatischen Techniken gelingt es die Schwelle zum Unbewussten zu überschreiten und neue, über den bewussten Verstand hinausreichende Erkenntnisse über sich selbst zu gewinnen.

Unterstufe Daniela Trattnigg

Eine der wichtigsten Zutaten, für das Gelingen von Psychotherapie ist die Neugier auf sich selbst.

Das ursprüngliche Setting des Psychodramas war die Gruppentherapie. Erst später wurde es für das Setting der Einzeltherapie – genannt Monodrama – modifiziert.

Der Einsatz des Psychodramas ist vielfältig

  • Psychotherapie (Einzeln, Gruppen, Paare)
  • Sexualtherapie
  • Selbsterfahrung
  • Seminare, Workshops
  • Organisationsentwicklung
  • Personalentwicklung
  • Supervision
  • Coaching/ Beratung
Paar Baum Daniela Trattnigg
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Martin Buber

Das Menschenbild

Das Menschenbild des Psychodramas ist auf Begegnung, Dialog und das Aktionskonzept (aktives Handeln) ausgerichtet.

Psychodrama ist die Einladung zu einer Begegnung – im Spiel. Und Begegnung ob im therapeutischen Setting, im Zufall, in der Liebe oder im Streit – (sich begegnen) bedeutet Zusammenfinden mit dem Gegenüber.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Psychodramas ist der Dialog – mit sich selbst, mit dem eigenen Denken, Fühlen, Handeln, Glauben, Sein, Nichtglauben, Wünschen, Ersehnen etc. mit der Therapeutin _dem Therapeuten _

Mit Aktionskonzept ist das aktive be_handeln, der aktive Umgang mit Problemstellungen gemeint. Es geht vor allem um die Bewusstwerdung und Steigerung der Regiekompetenz für das eigene Leben. Psychodrama hat zum Ziel selbstbestimmtes, selbstermächtigtes und selbstverantwortliches Handeln zu fördern im Gegensatz zu  Fremdbestimmung und  der Opferrolle.
Die Rolle des_der Therapeuten_in

Der_die Therapeut_in nimmt im Sinne Morenos die Rolle des_der Gefährten_in ein, der_die den_die Klienten_in auf dem therapeutischen Weg begleitet.

Blick in Baumkrone Trattnigg Daniela
„Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch. Der höchste Grad der Arznei ist die Liebe.“ Paracelsus

Dies ist auch die Art wie ich meine Rolle im therapeutischen Setting verstehe. Ich sehe meine Aufgabe darin,

  • Fragen zu stellen, (unterstützende, neue, vielleicht unbequeme _ Fragen)
  • manchmal auch neue Perspektiven oder Wege der Interpretation zur Verfügung zu stellen,
  • Zusammenhänge/Vernetzungen herzustellen,
  •  mögliche Werkzeuge/ Techniken zum Bearbeiten vorzuschlagen,
  • vor allen Dingen aber meine Erfahurng und mein Ein- Zweifühlen im Hier und Jetzt zu teilen denn _

Was passiert beim Psychodrama? 

Im Psychodrama werden gegenwärtige, vergangene, zukünftige, imaginierte oder gewünschte, ersehnte Szenen des Alltags auf eine „Spielbühne“ gebracht. Es geht immer um die Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen der persönlichen Welten der Klienten.

Mit Hilfe der szenischen Abbildung werden persönliche Muster von Verhaltensweisen und die damit verbundenen Emotionen deutlich, sinnlich, wahrnehmbar und können Schritt für Schritt erforscht werden. Im Laufe dieses Prozesses werden nach und nach die schöpferischen Fähigkeiten, Spontaneität und Kreativität freigesetzt.

Luftballons„Denn mein Glück bestand tatsächlich aus dem gleichen Geheimnis wie das Glück der Träume, es bestand aus der Freiheit, alles irgend Erdenkliche gleichzeitig zu erleben. Außen und Innen spielend zu vertauschen. Zeit und Raum wie Kulissen zu verschieben.“ (Hermann Hesse)